Reducedfarbene Tauben auf den Großschauen 2009/2010 - offizielle
Anerkennung Deutscher Modeneser hellgrau-dunkelgesäumt
Reduced at the great German exhibitions in 2009
(see below)
Reducedfarbene auf den drei Bundesschauen
Nachdem im Vorjahr auf der Deutschen Taubenschau im Dezember 2008 in
Dortmund noch eine weite Palette von Reducedvarianten in zum Teil bislang
in Deutschland noch nie vorgestellten Farbenschlägen gezeigt wurden, war
die Beschickung in diesem Jahr auf den einzigen im Standard verankerten
Farbenschlag Hellgrau-Dunkelgesäumt beschränkt. Das war auch nicht anders
zu erwarten, da andere Farbenschläge nach den Allgemeinen
Ausstellungsbestimmungen (AAB) außerhalb solcher Sonderveranstaltungen
nicht gezeigt werden dürfen.
Auf der Junggeflügelschau Hannover waren Reducedfarbene gar nicht
vertreten. Auf der Deutschen Taubenschau im Dezember 2009 in Leipzig
standen immerhin
18 Tiere bei den Thüringer Schildtauben, am höchsten ausgezeichnet
zwei junge Täubinnen mit hv 96 und sg 95 von Fritz Muchow und Peter Moser.
Auf der Nationalen in Dortmund standen 10 Kölner Tümmler mit einem
Vorzüglich für die Zg. Mooren. Dazu kamen noch 4 Tiere in der
Bundesjugendschau von Timo Eing, der auf einen Jungtäuber ein Hervorragend
errang, die anderen Tiere waren alle sehr gut (sg). Die 8 in der
Vorstellung als Neuzüchtung gezeigten Deutschen Modeneser waren
alle im sehr guten und guten Bereich. Die jahrelange Zuchtarbeit von
Norbert Dietrich wurde inzwischen mit der offiziellen Anerkennung durch
den Bundeszuchtausschuss belohnt. Dazu herzlichen Glückwunsch.
Deutscher Modeneser hellgrau-dunkelgesäumt und Thüringer Schildtaube
hellgrau-dunkelgesäumt
Kölner Tümmler hellgrau-dunkelgesäumt von Timo Eing
Säumung bei Tauben und Hühnern
Einige niedrige Noten bei den Thüringer Schildtauben in Leipzig waren auf
angelaufene Schnäbel zurückzuführen und machten die von Außenstehenden oft
unterschätzten Probleme der Zucht schildiger Tauben deutlich. In dem
Schaubericht über Leipzig wurde bereits ein anderes Problem des
Farbenschlages aufgezeigt, das mit unterschiedlichen Erwartungen an die
Säumung zusammenhängt. Ein Saum ist im allgemeinen Sprachgebrauch ein
Rand, womit über Breite und Schärfe der Abgrenzung zum übrigen Bereich
nichts ausgesagt wird. Für die gesäumten Voorburger Kröpfer findet man im
Standard die Formulierung: „Die Säumung in gleichmäßige Breite um die
Feder laufend, dabei möglichst helle, reine Schildfarbe“. Im Vospann zu
den Musterbeschreibungen der Rassen wird bei den Fachbegriffen gesäumt wie
folgt umschrieben: Federn mit schmalem, von der Grundfarbe sich scharf
abhebendem andersfarbigen Federrand“.
Säumung nach der Musterbeschreibung für Tauben
Die beigefügte Zeichnung zeigt einen relativ breiten Saum, der dem
entspricht, den man nach der Zeichnung im Sammelband „Unser Hausgeflügel.
Erster Teil: Das Großgeflügel“ aus dem Jahr 1925 auch von gesäumten
Hühnern wie gesäumten Wyandotten erwartet.
Säumung bei Hühnern
Bei Tauben findet man eine solche Säumung in
der Realität nicht und man bezeichnet traditionell vieles, was aus einer
gewissen Entfernung farblich dunkler oder heller „gerändert“ aussieht, als
gesäumt. Und das gilt auch für gesäumte Reduced. Genetisch sind es
Blaudunkelgehämmerte mit dem Farbausbreitungsfaktor. Bei diesen gibt es
kein farbiges Band auf hellerem Grund wie bei den Wyandotten. Das gilt
auch für Kölner Tümmler hellgrau-dunkelgesäumt und die so gefärbten
Deutschen Modeneser.
Das gilt auch für die angesprochenen Voorburger
Kröpfer und für rot- und gelbgesäumte Altdeutsche Mövchen. Aus der Distanz
erscheinen sie durch eine stärkere Verdichtung der Federpigmente am Rand
„rot- bzw. gelbgesäumt“, und so werden sie in den Musterbeschreibungen
auch traditionell geführt.
Altdeutsches Mövchen rotgesäumt
Voorburger Kröpfer rot- und gelbgesäumt
Wer häufig mit diesen Varianten zu tun hat, dem
erscheint die Art der „Säumung“ selbstverständlich und er wird sie nicht
grundlegend beanstanden, vielleicht etwas kräftiger wünschen oder die
Färbung der Basis etwas heller. Wer sie zum ersten Mal und nur nach der
Musterbeschreibung beurteilen will, der wird ohne eigene Schuld in eine
unangenehme Lage versetzt und im Text wenig Hilfestellung finden.
Säumung bei Reduced
Auch bei Reducedfarbenen wird man keinen Saum vergleichbar der Säumung bei
Hühnern erreichen. Das Wort „dunkelgerändert“setzt die Erwartungshaltung
an den Saum vielleicht nicht ganz so hoch. In Leipzig wurde bei den
Thüringer Schildtauben bei einigen Tieren, die aus der Distanz betrachtet
eine deutliche Säumung zeigten, eine hellere Grundfarbe gewünscht. Wenn
die Pigmente in der Feder (und damit in der Grundfarbe des Flügelschildes)
weniger werden, dann werden sie auch in der Verdichtung am Rand weniger,
der Rand wird heller und unscharf. Das zeigt sich deutlich bei einem
anderen Teil der Tiere. Und bei diesen setzte der Wunsch nach einem
stärkeren Saum ein. Gemasert mit weißem Grund wie bei Danziger
Hochfliegern sollen sie auch nicht werden Eine schwierige Gratwanderung
für die Züchter.
Reduced at the
great German exhibitions in 2009
Reduced pigeons were shown this year only in a limited
number and only in the Spread reduced variant. In Leipzig 12 Thuringian
Shield Pigeons were shown by Fritz Muchow and Peter Moser in “Light
grey-dark laced”, in Dortmund 10 Cologne Tumblers were shown with an
excellent for a cock from Christine and Christoph Mooren, in addition 4
numbers were shown by Timo Eing in the junior class in a fine quality. In
Dortmund also 8 German Modeneser were shown the last year in the class for
new breeds. After this show they are accepted as a standard colouration,
congratulation to the breeder Norbert Dietrich. At and after the show in
Leipzig there was some discussion about the correct lacing. Lacing is a
term that is used rather careless in German Standards, it means some
darker coloured edges at a lighter ground that from some distance appears
even laced. The breeder of Voorburg Shield Croppers, of Old German Owls
and other breeds know it, the judges know it, and thus it is not a problem
at the shows. However, if we follow strictly the Standard and the draft in
the introduction of the Book of standard some people might get the
impression that a lacing comparable to some chickens is required. Such a
lacing does not exist in pigeons and also should not be the benchmark for
reduced pigeons.
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