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Besonderheiten auf der Junggeflügelschau Hannover 22./23. Oktober 2005

Auch wenn es diesmal auf der Schau keine Neuzüchtungen zu sehen gab, so gab es dennoch neben hervorragenden Rassetauben in den traditionell gut verbreiteten Rassen auch ausgesprochene Raritäten zu beobachten. Aller Widrigkeiten zum Trotze haben Flugtauben einen sehr aktiven Züchterkreis, der auch auf den Schauen für die Rassen wirbt. So standen dort schwarzhalsige bestrümpfte Budapester Hochflieger, Kelebeks, dazu Farbwiener, das sind auf Flugleistung gezüchtete Wiener Hochflieger, damit sie in jedem Stich mitfliegen können, wie am Käfig zu lesen war.

    

Budapester Hochflieger                   Kelebektümmler                                       Farbwiener

Budapester blaue Weißschläge (Csapos), einer davon mit einem ausgeprägten Bärtchen waren ebenso zu sehen wie Krasnodarer Tümmler, die auf der Schau in der Regel als ausgereifte Rotbäuche gezeigt werden, hier in der Verkaufsausstellung aber noch sehr gut den Mauserverlauf von einfarbig rot im Jugendgefieder demonstrierten. Den Kontrast zu den Flugtümmlern bieten die russischen Positurtümmler, von denen auch etliche Varianten gemeinsam in einer Voliere gezeigt wurden.

                

    Budapester Hochflieger (Csapos)                                 Krasnodarer Tümmler in der  Mauser                 Russische Positurtümmler

Süddeutsche Schildtauben blau-bronzegeschuppt waren in einer mit unterschiedlichen Farbenschlägen besetzten Voliere und auch unter den zum Verkauf gestellten Tieren zu finden.

Texaner sind Formentauben, von daher sollte man sich vielleicht auch nicht zu viel Gedanken über die Farben und kleinere Farbabweichungen machen, soweit die Tiere in der richtigen Rubrik stehen und die Kennfarbigkeit besitzen. Hier fiel ein fast völlig weißer Täuber ohne die typischen Einlagerungen im Halsbereich auf und als Gegenpol ein Täuber, bei dem aufgrund der bläulichen Spritzer neben der rötlichen Färbung im Halsbereich, aber auch in Schwingen und Schwanz „reichlich bunt“ in der Kritik zu lesen stand. Genetisch sicher ein für Brieftaubenrot und für Blau (schwarzes Pigment) spalterbiger Täuber, aus dem man sowohl kennfarbig rotfahle und rotfahlgehämmerte als auch kennfarbige blaue und blaugehämmerte Weibchen ziehen kann. Angestrebt wird von den Züchtern, für solche Täuber gemeinsam mit den in der Regel noch „bunteren“ Täubern für die Zucht kennfarbig schwarzer Täubinnen eine gesonderte Klasse zu bilden.

                                     

Texaner spalterbig rot/schwarz                       iant Homer blau mít Binden                        Show Racer rotfahlgehämmert gescheckt

Bei den Giant Homer starke Tiere, die dem Namen der Rasse als „Riesen“ alle Ehre machten, dabei aber einige mit einem leichten Spalt an der Kehle und zum Teil im Ohrbereich, vielleicht auch mauserbedingt, auffallende abspreizenden Federn. Bei den Show Racern unter den gerade anerkannten Fleckenschecken (nach dem Standard offiziell „gescheckt“) besonders erfreulich einer mit einem Vorzüglich und der höchsten Auszeichnung, dem Blauen Band, nachdem die Schecken gerade im Vorjahr anerkannt worden sind. Bei den Modena auch einige seltene Farbenschlägen. Die Braunfahlen entpuppten sich allerdings als Braunfahle mit Bronzebinden. Den Unterschied zwischen Braunfahl und Braunfahl mit bronze Binden konnte man sich gut am Vergleich mit den braunfahlen King deutlich machen.

                                   

Modena braufahl mit bronze Binden                    King braunfahl                                  Deutscher Modeneser andalusier

Auch die Deutschen Modeneser hatten einen großen Auftritt, unter anderem auch durch die erst vor wenigen Jahren anerkannten und farblich sehr gleichmäßigen Andalusierfarbenen.

Beeindruckend auch der Auftritt der Vielfarbenen, bei denen man sehr gut sehen konnte, dass die Täuber mehr Grundfarbe und Flecken als die Weibchen zeigen und dass die Flecken insbesondere bei den Täubern mit dem Alter zunehmen. Vielfarbene mit Ähnlichkeit zu den Vielfarbenen der Modeneser konnte man auch bei den Indischen Pfautauben sehen, davon etwas abweichende Varianten, aber innerhalb der Rasse auch sehr variabel, bei den Orientalischen Rollern.

                          

          Deutsche Modeneser vielfarben alt und jung                                                     Indische Pfautaube vielfarben

Bei den Orientalischen Rollern entsprechen etliche aber auch der bei den Almond der Englischen Kurzschnäbler gewünschten Färbung, die man sehr schön bei einem Portugiesischen Tümmler sah. Bei den Englischen Short Faced leider nur ein Paar, aber genetisch als Stamm tierschutzgerecht mit einem Almondtäuber und einer Kite Täubin zusammengesetzt.

                           

Orientalischer Roller vielfarben und             DeRoy                                             Portugiesischer Tümmler vielfarben

Ebenfall von der Familie Jungnickel zuchtgerecht bestückt war der durch einen vielfarbenen Täuber und einer rot agate Täubin zusammengesetzte Stamm bei den Komorner Tümmlern. Bei den Orientalischen Rollern konnte man mit einer DeRoy Täubin eine weitere Besonderheit bewundern, genetisch eine rezessiv rote Täubin mit Almondfaktor. DeRoy gehört zur großen Almondfamilie, fällt durch die Verwendung von Rot Aagate gelegentlich in der Zucht an und mit bringt mit Kite verpaart unter anderem auch wieder Almonds. Zur Erinnerung der Hinweis, dass man zwei Almonds aus Tierschutzgesichtspunkten nicht miteinander verpaart, da daraus zu einem Viertel auch nicht lebensfähige und nicht lebenstüchtige reinerbige Almondtäuber fallen würden. Im Zuchtschlag von Züchtern almondfarbiger Tauben sieht es daher automatisch „bunter“ als bei anderen Färbungen aus oder sollte es zumindest aussehen.

                      

               Englische Short Faced Almond und Kite                          Komorner Tümmler Vielfarben und Rot Agate

Bei den Orientalischen Rollern konnte man neben den attraktiven Schwarzsprenkeln auch einen der sehr seltenen Silbersprenkel sehen, wobei nicht die Sprenkel (die über das Gefieder verteilten Farbspritzer) silber sind, sondern die Grundfärbung, die bei den Schwarzsprenkeln weiß ist. Auch die gerade anerkannten Aschfahlen machten mit zwei Vertretern auf sich aufmerksam.

      

Orientalische Roller silbersprenkel und schwarzsprenkel                              Elsterpurzler

Die als perlfarbig gemeldeten Polnischen Langschnäbler entpuppten sich nicht als Einfarbige oder Weißschwingige, sondern als Elstern, die häufiger gezeigt werden. Beeindruckend vom Typ, aber auch von der Farbe her, waren die als aschfahl gemeldeten sechs Elsterpurzler. Es waren drei Alt- und drei Jungtäuber, die einen durchgehend blaugrauen Ton aufwiesen. Und das mit nur wenigen schwarzen Einsprengseln, dass man im Hinblick auf die genetischen Grundlagen ins Grübeln kommen konnte.

                                      

Kupfergimpel Blauflügel                        Goldgimpel Blauflügel ohne Binden                          Thüringer Mondtaube gelb

Seltenheiten, z.B. Kupfer- und Goldblauflügel, und das in hoher Qualität, auch bei den Gimpeltauben. Faszinieren der  Farbkontrast und die saubere Abgrenzung bei den gezeigten Tieren, hervorstechend der Kupferblauflügel von Heinrich Schröder. Gelbe Thüringer Mondtauben waren als Einzeltiere und unter den Stämmen zu sehen und nicht ganz so aufgeregt im Käfig, wie sie der Berichterstatter sonst erlebte.

Thüringer Einfarbige Blaugrundiger Täuber (rechst) und blaue Täubin (links)

Eine absolute Rarität auch glattfüßige Thüringer Einfarbige, die man sonst fast nur mit kurzen Latschen sieht. Gezeigt wurde ein Paar Blaugrundfarbige (Blaugrundfarbiger Täuber und eine blaue Täubin) und ein Paar Hellgrundfarbige (Hellgrundfarbiger Täuber und eine silberne Täubin), die den Unterschied in den Geschlechtern sehr gut darstellten. Genetisch sind Täuber und Täubin bei diesen Konstellationen identisch mit dem einzigen Unterschied, dass die Täubinnen den Faktor für die Kennfarbigkeit geschlechtsbedingt nur einfach besitzen.