Home

Buch-Shop  

Ausstellungen

Genetik

Archiv

Literatur

 Links

Impressum

 

 

Book-Shop

Shows

Genetics

Archive

Literature

 

  Datenschutz

 

Erste Revierschau und die Deutsche Brieftauben-Ausstellung vom 11.-12. Dezember 2010 in der Westfalenhalle Dortmund

Beim Besuch dieser gemeinsam vom Brieftaubenverband und den Rassetaubenzüchtern vom Verein Rote Erde (gegründet 1952 in Dortmund, Sitz in Unna bei Dortmund) getragenen Veranstaltung wurden Erinnerungen an Jahrzehnte zurückliegende Ausstellungen wach, auf denen sich die heimische Reisevereinigung und der örtliche Kleintierzüchter-Verein gemeinsam der Öffentlichkeit präsentierten und mehrere Züchter, wie auch der Inhaber dieser Homepage, in beiden Sparten vertreten waren. Für die Sportfreunde der Brieftauben war es eine willkommene Abwechslung und ein gesellschaftliches Ereignis nach dem Abschluss der im Mittelpunkt stehenden Flugsaison. So manch ein Sieger auf den Wettbewerben wurde vorgestellt, der nach den für das Ausstellungswesen geschaffenen Standardvorstellungen von vornherein keine Chance auf einen Spitzenplatz im Schönheitswettbewerb hatte. Die Aussteller waren aber zu Recht stolz darauf, in den Klassen der Tiere mit den besten Flugleistungen ein oder sogar mehrere ihrer Tauben vorstellen zu dürfen. Das allein war schon eine Auszeichnung und ist es auch noch heute. Und es wurde mehr auf die Auflistung der errungenen Spitzenpreise auf den Flügen als auf die Standardbewertungskarte geschaut. Zur damaligen Zeit war zumindest ein geflogener „Preis“ erforderlich, damit ein Tier ausgestellt werden konnte, damals einmal in der Saison von meist 10 Flügen eine Platzierung unter den ersten 25% der gestarteten Tauben.  Ausnahmen gab es für Jungtiere.

Wie der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Rassetaubenzüchter e.V., Harald Köhnemann, im Vorspann des Katalogs der Brieftaubenausstellung schreibt, steht die Taube im Zentrum der Interessen beider Verbände, nur die Zielsetzung unterscheidet sich. Brieftaubenzüchter konzentrieren sich auf die Flugleistung, bei Rassetaubenzüchtern steht dagegen das Ausstellen im Mittelpunkt. Der Präsident des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., Horst Menzel, betonte ebenfalls die Gemeinsamkeiten und verwies auf die 1000 ausgestellten Brieftauben mit den herausgestellten überragenden Leistungstauben in den Sonderschauen wie der As-Tauben und der Tauben und Verbandsmeister und Verbands-Jugendmeister. Traditionell sind auch Brieftauben aus den benachbarten Verbänden auf der Verbandsschau zu sehen, und sie wurden auch dieses Jahr gezeigt.

Angeboten wurde auch das gesamte Zubehör zur Brieftaubenzucht, ganze Schlaganlagen, Schlageinrichtungen, Taubenfutter, Medikamente etc. Und alles wurde auch interessiert von den Besuchern angenommen, so wie auch der Andrang an den Sonderständen bekannter Zuchtanlagen groß war. Dort wurden für dreistellige Euro-Beträge Tauben zum Verkauf angeboten, an einigen Ständen wurde eine Auslesestrategie gleich mit propagiert.

Revier-2010-014-Verkauf.jpg Revier-2010-003-Augen.jpg

Brieftauben

Neben den mehr als 500 Brieftauben, die auf den Flügen ihr herausragendes Können unter Beweis gestellt hatten, wurden auch etwa in gleicher Anzahl Brieftauben ohne Leistungsnachweis gezeigt. Das sind Brieftauben, die im Urteil der Aussteller und der Preisrichter am Standard gemessen besonders schön erscheinen.

Das Titelblatt des Katalogs und gleichzeitig Folge 51 des Jahrgangs 2010 des Verbandsorgans „Die Brieftaube“ zierten mit der ersten, zweiten und dritten As-Täubinnen Leistungstauben aus dem Schlag von Erika Meier aus der RV Rahden und Umgebung, eine Gehämmerte als 1. As-Täubin und zwei Blaubindige. Sonderehrenpreise für ihre Leistung erhielten bei den Alttauben und auch bei den Jährigen jeweils ein Täuber und eine Täubin, die bei 14 Preisflügen 14 Mal erfolgreich waren. Neben dem der Ringnummer nach möglicherweise Nestbruder des hier abgebildeten Vogels von Hardy und Bruno Krüger mit ebenfalls 14 Preisen zwei Tiere von Gerhard Britz, Bergheim, und ein jähriges Weibchen von Theo und Markus Kreutz, Jülich. Drei von ihnen erreichten 6.060 und das jährige Weibchen aufgrund des Reiseprogramms der Reisevereinigung  etwas weniger, 5.787 Preis-km. Am Anfang der Schau herausgestellt auch Tauben der 10 Verbandsmeister, die einen Einblick in den Typ der leistungsstärksten Allround-Tauben vermittelten.

Revier-2010-022 1101 Roeper.jpg Revier-2010-025 1105 Meier.jpg

Käfig 1101 Blauer Vogel aus 2008 in der Sonderschau „Verbandsmeisterschaft“ von Wolfgang Roeper, RV Südholstein und 1105 Gehämmerte Täubin aus 2009 von Erika Meier, RV Rahden u. Umg., gleichzeitig 1. As-Täubin; Käfig 51 Blauer Vogel aus 2007 in der Klasse 1a, 14 Preise bei 14 Flügen von Hardy und Bruno Krüger, Rommerskirchen.

Es sind harmonisch gebaute Tauben, eher schlank als bullig im Vergleich zu den aus Brieftauben entwickelten Show Racern, und alle eher von mittlerer Größe.

Bei aller Gemeinsamkeit der Leistungstauben wurden aber auch Unterschiede zwischen ihnen deutlich, die noch auf die Entstehung der Brieftaube aus unterschiedlichen Taubenrassen im 19. Jahrhundert zurückgehen und offenkundig das Flugvermögen nicht behindern.  Dass unterschiedliche Färbungen für die Leistung unerheblich sind, das zeigte sich auch hier unter den Leistungstauben. Wenn auch Blaubindig und Blaugehämmert eindeutig das Übergewicht hatten, so gab es mit Rauchblauen (bei den Brieftaubenzüchtern oft ‚Schallie‘ genannt) und Sooty (rußig) schon farbliche Abweichungen.

Revier-2010-052-12-Kru-Smok.jpgRevier-2010-059-3-Leksch.jpgRevier-2010-041-39-Sau.jpg

Käfig 12 Rauchblauer Vogel aus der Klasse 1a-1 von Hardy und Bruno Krüger, Rommerskirchen, mit 14 Preisen bei 14 Flügen; Käfig 3 Sooty Vogel gescheckt aus der Klasse 1a-1 von Hans Leschka und Jörg Herchel, Wuppertal mit 12 Preisen bei 13 Flügen, Käfig 39 Sooty Vogel aus der Klasse 1a-1 mit 12 Preisen bei 13 Flügen von Hermann Sauer, Theilheim.

Auch Schecken waren zahlreich vertreten und widerlegten auf ihrem Leistungsnachweis am Käfig die These, dass weißschwingige Tauben wegen der größeren Empfindlichkeit dieser Federn Nachteile hätten. Schöne Scheckaugen waren auch zu bewundern und sind eine natürliche Erscheinung, wenn sich Weiß und Farbe in Augennähe begegnen und keineswegs ein Augenfehler.

Revier-2010-046.jpgRevier-2010-045.jpg Revier-2010-037 65 Kreutz.jpg

Käfig 34 Blaugescheckter Vogel aus 2007 mit 11 Preisen bei 14 Flügen (gleichzeitig im Schönheitswettbewerb Klassensieger mit 94 Punkten) von Anton Schlösser und Stefan Ehlen, Geilenkirchen; Käfig 93 Indigo Vogel aus 2008 mit 12 Preisen bei 14 Flügen von Theo und Markus Kreutz, Jülich.

Ein bindiger Indigo war auch zu sehen. Er hatte sich bei 14 Wettflügen der RV 12 Mal in die Siegerliste eintragen können. Der Erbfaktor Indigo scheint seit Anbeginn zum Genbestand der Brieftauben zu gehören, worauf wohl der Verfasser erstmalig durch einen Beitrag in der Brieftaube im Jahr 1978 aufmerksam gemacht hatte. Einige der indigo Brieftauben des Verfassers dürften in einigen Rassen den Grundstock zur Erzüchtung indigofarbiger und andalusierfarbiger Rassetauben gebildet haben. Andalusierfarbige kann man schon in der ersten Generation erzielen, wenn ein Indigo mit einfarbigen Schwarzen verpaart wird, ein Farbenschlag, der allerdings bei Brieftauben auch selten zu finden ist.

Unterschiede gab es z.B. in der Schnabellänge, einige eher kurz als Andenken an die bei der Erzüchtung der modernen Brieftaube auch eingesetzten Mövchen, einige eher lang, so wie noch die langschnäbligen Tümmler um 1900 aussahen. An die Mövchen erinnerte in einigen Fällen auch das Jabot oder der Ansatz zum Jabot, das sich bei Leistungstauben des Verfassers auch aus den besten Tieren in den 1970er Jahren gelegentlich noch zeigte. Auch Wammen, auf die einige Rassen, wie die bei den Rassetauben gezeigten Syrischen Wammentauben, stolz gewesen wären, gab es zu sehen.

Revier-2010-262-Kopf.jpg Revier-2010-280-Wamme.jpg Revier-2010-297-Kopf.jpg

Brieftaube mit relativ langem „Gesicht“, mit Wamme und Perlauge und mit Mövchen-Jabot

Ähnliche Tauben wie ein Teil der ohne Leistungsnachweis ausgestellte Brieftauben wurden aus Polen als „Post-Standard“ Schönheitsbrieftauben im Vorjahr auf der VDT-Schau in Leipzig als Neuzüchtungen gezeigt und auch in der Besprechung der Schau auf dieser Homepage gezeigt. Sie sehen aus wie Show Racer aus den 50er Jahren, die in dem Werk von Levi, The Pigeon, abgebildet wurden, bevor sie züchterisch verändert  wurden.

Revier-2010-047-28-Wie.jpgRevier-2010-030-451-Ismaler.jpg Revier-2010-031-581-Grom.jpg

Käfig 28 Dunkelgehämmerter Vogel aus der Klasse 1a-1 mit 11 Preisen bei 13 Flügen von Herbert Wieden, Solingen; Käfig 451 Gehämmerte Täubin aus der Klasse 5b-1 mit 443,3 As-Punkten von Erwin Ismaier, Hausen; Käfig 581 Gehämmerter Täuber aus der Klasse 7a-2 in der Schönheitsklasse von Heiko Grom, Hassenbach und 93,75 Punkten (7. Preis in der Klasse); Amerikanischer Show Racer Vogel aus dem Jahr 1953 (entnommen Sell, Taubenrassen, S. 186).

Die Entstehungsgeschichte der Brieftaube wurde im Buch „Taubenrassen“ nachgezeichnet und  in der im Folgenden wiedergegebenen Bildmontage zusammengestellt.

 

Auszug aus Sell, Taubenrassen: Die Entstehung der Belgischen Reisetaube, illustriert mit historischen Abbildungen von Buffon 1749, Boitard und Corbié 1824, Tegetmeier 1868, Taubert 1883 und dem Foto eines Taubenbalges aus der Zeit um 1880 aus dem Naturhistorischen Museum Braunschweig

Rassetauben

Rassetauben wurden 2.500 gezeigt. Schön war, dass die Breite der Rassepalette demonstriert werden konnte. Alle Rassegruppen bis hin zu den Ringschlägern mit Rheinischen Ringschlägern und vier Speelderke mit einem V für eine blaue Täubin von Werner Kötter schienen vertreten. Einen großen Raum nehmen aber auch bei den Rassetauben die „Brieftaubenartigen“ ein, bei denen es sehr viele Rassen gibt, die irgendwann einmal in der Vergangenheit aus Reisebrieftauben durch Zucht auf bestimmte Schönheitsmerkmale entwickelt wurden. Wenn man die Schweizer Taubenrasse „Poster“ mit ihren 20 Nummern dazu zählt, dann standen in Dortmund 277 Brieftaubenartige, darunter 138 Show Racer, 79 Niederländische Schönheitsbrieftauben, einige Show Homer, Genuine Homer und Deutsche Schautauben. Die Abbildungen der Show Racer von heute machen auch den Entwicklungsweg seit den 50er Jahren beim Vergleich mit den bei Levi festgehaltenen Ausgangstauben deutlich. Unter den Show Racern stand auch ein bindiger Indigo wie bei den Leistungsbrieftauben. Indigo Show Racer sind vor Jahren aus den USA gekommen und nach der Vorstellung als Neuzüchtung in den deutschen Standard gelangt, gehen damit wahrscheinlich auf amerikanische Brieftaubenstämme zurück, möglicherweise auch auf Giant Homer, die den Indigo-Faktor von Brieftauben/Carneau-Kreuzungen übernommen haben.

   

Show Racer schwarz (Günther Willuhn), Rotfahlgehämmert (Gerhard Vielhaber), Indigo mit Binden (Peter Konkol), Schwarz-Gescheckt (Gerhard Vielhaber)

Show Homer haben als Erbe der Hochfliegerahnen der Brieftauben das Perlauge der „Cumulets“ bewahrt. Sie spalteten sich um 1880/1890 aus den in England „Antwerps“ genannten Brieftauben ab. Genuine Homer stammen ebenfalls aus damaligen Leistungsbrieftauben und zeigen auch Perlaugen. Sie wurden in den 1920er Jahren als eigenständige Rasse anerkannt. Niederländische Schönheitsbrieftauben sind in Deutschland erst seit kurzer Zeit standardisiert und haben die Ähnlichkeit zu eleganten Brieftauben am stärksten bewahrt.  

  

Show Homer braunfahl-gehämmert (Heinz Offers), Niederländische Schönheitsbrieftaube Blau-Gescheckt, Syrische Wammentaube schwarz (Frank Schrader), Ostrowietzer Warzentaube Dominant Rot (Harald Köhnemann)

Unter den großen Formentauben  ein Vorzüglich (V)  auf eine rote Strassertäubin von Hermann Westermann. Bei den 47 Lahore zweimal Vorzüglich auf schwarze Jungtäubinnen von Siegfried Streich, derselbe Züchter noch einmal V auf einen jungen Roten und schließlich ein V auf einen jungen Blaufahlen von Dr. Friedhelm Bartnik. Bei den Wammentauben kam eine Gelockte markiert-blau zum V (Peter  Mellwig), Libanontauben wurden neben Rot und Gelb auch in anderen Varianten wie schwarz mit Bronzebinden und schwarz-bronzeschildig gezeigt.

Interessant auch die Ostrowietzer Warzentauben dominant rot, die den ursprünglichen Indianern im Vergleich zur Erstvorstellung durch den etwas kürzeren Kopf ähnlicher geworden sind. Spanische Erdbeeraugen in weiß und rot ähneln in Figur und Augenrand Wiener Kurzen, ein als Gelbfahler gemeldeter Carrier erhielt oB. Dem äußeren Eindruck nach was es genetisch wohl ein nicht im Standard aufgeführter Khakifarbener, bei dem der  Bindenbereich etwas dunkler, intensiver gefärbt durchschimmerte. Sehr schön anzuschauen, er durfte nach den AAB nur nicht bewertet werden, daher oB.

Revier-2010-087-Libanon.jpgRevier-2010-115-Erdbeerauge.jpg

Libanontaube schwarz-bronzeschildig (Marc Brinkwirth), Carrier khakifahl (Sebastian Lewandowski), Spanische Erdbeeraugen weiß (Heinz Offers), Deutscher Modeneser Schietti hellgrau-dunkelgesäumt (Norbert Dietrich)

76 King waren auch als eine größere Gruppe mit zweimal V auf weiß für die Zg. Drewes erschienen, zur gleichen Note gelangte auch ein Blauschimmel von Monika Günzig. Deutsche Modeneser waren mit 158 Nummern am drittstärksten vertreten. Für einen schwarzen Gazzi gab es V für Gerhard Gottschlich, bei den Schietti auf schwarz für Norbert Dietrich, auf blau mit bronze Binden für Heinz Werner Weige, für gelbschildig gesäumt für Eberhard Freiberger senior und auf andalusierfarbig für Jens Henne. Vom Erzüchter gezeigt auch einige Schietti hellgrau-dunkelgesäumt.

Genter Kröpfer schwarzgeganselt (Wilhelm Gerlach), Gimpeltauben Kupfergimpel Schwarzflügel (Siegfried Felter), Gimpeltauben Goldgimpel Weißflügel mit Binden (Dirk Reckstadt)

Den Anfang der Kröpfer machten 42 Pommersche mit einem V auf eine Blaugehämmert-Geherzte von Dieter Mersmann. Genter und Schlesische leiteten über zu Norwichkröpfern, bei denen gleich der erste schwarzgeherzte Jungtäuber von Eberhard Voß zum V kam, was auch den Abschluß bildenden jungen rotgeherzten Täubin aus demselben Schlag gelang. Spanische Kropftaubenrassen sind in dieser Region immer gut vertreten, hier unter anderem  ein V auf einen blauschimmel Jiennensekröpfer von Wilhelm Brinkwirth und einen aschfahlen Rafenokröpfer der ZG Barbeito. Voorburger (V auf rotfahl für Karl Wilhelm Boecker), Amsterdamer (V auf weiß für die ZG Brauckmann) und Brünner Kröpfer (V auf weiß für Dieter Müller, auf schwarz für Günter zur Horst, auf gelb Franz Josef Lütkehellweg) stellten sich ebenfalls in größeren Kollektionen vor. Gimpeltauben waren im Jubiläumsjahr des SV (100 Jahre) mit 32 Nummern und einer Voliere auch gut vertreten, V auf Kupfergimpel-Schwarzflügel für Siegfried Felter und auf Goldgimpel Weißflügel mit Binden für Dirk Reckstadt.

Revier-2010-158-Muenster-Fe.jpg

Feldfarbentaube glattfüßig rot-weißgeschuppt (Markus Schlangenotto), Fränkische Samtschildtaube rot (Erich Dickel), Münsterländer Feldtaube blau ohne Binden (Walter Focke)

Bei den glattfüßigen Feldfarbentauben beeindruckten nicht nur die Farben, sondern auch die kräftigen Figuren, ein V wurde auf Gelb mit weißen Binden (Markus Schlangenotto) vergeben. Schlichter präsentierten sich die Münsterländer Feldtauben blau ohne Binden mit einem V für Walter Focke. Unter den vielen kleinen Kollektionen der Farbentauben auch eine Gruppe auch farblich sehr schöner Fränkischer Samtschilder in rot, 120 Thüringer Farbentauben der verschiedenen Rassen und einige Luzerner Goldkragen (V auf einen Hohligen von Klaus Mülleneisen). Dazwischen, weil zu den Schweizer Rassen gehörend, auch die brieftaubenartigen Poster und Eichbühler. V auf Thüringer Flügeltauben blau mit schwarzen Binden und blau ohne Binden (Paul van der Post) sowie blaufahl mit weißen Binden (Wout Roelofs). Bei den Thüringer Schildtauben blieben einige Käfige leer, V auf eine Blaue ohne Binden von Volker Hornberg.  Bei den Sächsischen Schwalben und Flügeltauben kam eine blaue Flügeltaube mit weißen Binden zum V (Rudi Kreher). Trommeltauben waren durch Fränkische und Arabische vertreten. 50 Schmalkaldener Mohrenköpfe, darunter neben schwarz auch rot und gelb und als besondere Rarität auch blau, sieht man auch selten einmal in dieser Stückzahl und Qualität, V für Hermann Lutte auf schwarz und Siegfried Mäckle auf schwarz und gelb. Lockentauben in schwarz von Rolf Weidmann kamen ebenso einmal zur Note V wie die Gelbschimmel von Marina Weidmann.

   

Fränkische Trommeltaube rotfahl (Kurt Wasinski), Schmalkaldener Mohrenkopf schwarz (Hermann Lutte), Anatolisches Mövchen schwarz (Walter Marwinski)

Bei den Mövchen dominierten die Altdeutschen, die auf 178 Nummern kamen, auf die 7 Mal V vergeben wurde (Margitta Zielinski auf schwarz und gelbfahl, Klaus-Dieter Ausel auf schwarz, Ulrich Riewe auf rot, Gerd-Wilhelm und Lena Culemann auf blau mit schw. Binden, Ernst Althoff auf blaufahl und Jens Buchlüter auf weiß. Das gelang auch Johannes Reiberg auf Italienische Mövchen und zweimal Jan Kifle-Delf auf Figurita-Mövchen. Einfarbige Mövchen wurden in kleineren hochwertigen Kollektionen gezeigt. Gleich 16 Anatolische Mövchen, davon 15 Jungtiere, machten ihre Aufwartung. 82 Orientalische Mövchen wurden gezeigt mit V für eine Blondinette schwarz-gesäumt mit gesäumten Schwanz (Luc Kerkhofs), rot-gesäumt mit gesäumtem Schwanz (Werner Balkhaus), einer Satinette mit Spiegelschwanz (Bluette) von Friedrich Schneider, und einer Satinette schwarz-gesäumt mit gesäumten Schwanz (Luc Kerkhofs). Ausdrucksvoll erschienen auch die Sulfurgeschuppten mit sulfur überzogenen Flügelschildern und Goldkragen.

  Revier-2010-188-1790-Goldsu.jpg   

Orientalische Mövchen-Blondinetten mit Spiegelschwanz blaugeschuppt (Hartmut Eckloff), mit Spiegelschwanz sulfurgeschuppt 0,1 alt (Werner Balkhaus), mit Spiegelschwanz sulfurgeschuppt 0,1 jung (Axel Oberlin) Orientalische Mövchen-Blondinetten mit gesäumten Schwanz rot-gesäumt (Werner Balkhaus)

 Revier-2010-209-Koelner-195.jpg

Kölner Tümmler Weißschlag schwarz (Zg. Pahnke/Klaholt), hellgrau-dunkelgesäumt (Christoph Mooren), blau mit Binden (Sandra Fritz)

Bei den Tümmlern stellten die Kölner das größte Kontingent mit 123 Tieren, dabei ein V auf schwarz für Thomas Schmidtmann, auf hellgrau-dunkelgesäumt für Christoph Mooren und eine rote Kalotte von Thomas Schmidtmann. Elsterpurzler waren 19 erschienen, das am besten bewertete Tier war ein Blau-Schwarzschnäbliger. Bei den Englischen Short Faced gleich am Anfang ein farblich ausgereifter Alttäuber Almond von Egon Runge, einige Agates als Komplementärfarbenschlag hatten zum Teil etwas Probleme mit der Federstruktur im Halsbereich, schön anzusehen auch die seltenen blauen Bärtchen.

 

Elsterpurzler blau-schwarzschnäblig (Gottfried Heidfeld), Englischer Short Face Tümmler almond (Egon Runge), Wiener Tümmler blau mit schwarzen Binden (Alfred Böhm), Posener Farbenkopf schwarz (Werner Kötter)

Wiener Tümmler mit einem V auf schwarz, im hohen Notenbereich aber die gesamte Kollektion der 20 Tiere einschließlich der Blauen. 44 Mookeetauben hatte ein V-Tier in schwarz von Werner Hellmich. 52 Komorner Tümmler mit einem V auf blau-geelstert für Karl Wahnemühl, einige Schirastümmler mit V auf ein gelbes Tier von Willi Somfleth. Bei den kleinen, oft durch nur einen Aussteller vertretenen Rassen, wurde meist ein Spitzentier mit V herausgestellt, so V auf Tulaer Sternschwanztümmler gelb von Fabian Brauckmann, auf Rschewer Sternschwanztümmler rot von Peter Brauckmann, auf Taganroger Tümmler rot von Stefan Schürmann und Rostower Positurtümmler schwarz-weißbrüstig ebenfalls von Stefan Schürmann. Bei den Berliner Kurzen kam Klaus Engelmeier auf einen alten Isabellfarbigen zum V.  Als Raritäten wurden zum Schluss der Tümmlerabteilung drei Posener Farbenköpfe in schwarz und gelb gezeigt, der Schwarze mit etwas angelaufenem Schnabel, der junge Gelbe mit etwas Problemen in der Halsfederstruktur.

Insgesamt bot die Schau einen guten Überblick über die Palette der Rassetauben, der auch von vielen hauptsächlich an Brieftauben interessierten Besucher mit Interesse zur Kenntnis genommen wurde.

First „Revierschau“ and the German Racing Homer Show 2010 in Dortmund 11.-12. December 2010

The German Pigeon Breeders Association and the Racing Homer Association are different organizations and usually also organize their pigeons shows separately. It was the first time that the Elite-Show of the Racing Homer Association was held together with a great show of other fancy breeds. About 1000 homers were present, about 500 of them had to qualify by outstanding results in the flying competition. However, there was also a class for homers with no flying record who were judged only against the standard as is the case for fancy birds. Several of the outstanding flying racers are shown above and were also represented in the catalogue. The difference to some homer related breeds could be studied in the fancy section. Perhaps the last spin-off from racing homers is the Show Racer. According to photos from the year 1953 at that time they were near to identical to some of the homers presented in the Standard Section (see the attached photo). Such homers were also shown as “Post-Standard” in the section for new breeds at the exhibition of the Pigeon Breeders Association in Leipzig last year.

The exhibition for fancy breeds enclosed about 2500 birds, about 280 of them racing homer related like Show Racer, Show Homer, Genuine Homer, German Beauty Homer, Netherland Beauty Homer and Poster.

The “Revier” is the region between the rivers Ruhr, Emscher and Rhine with 53 greater towns and 5.3 Million inhabitants. The region is an important center not only for racing homers but also for fancy breeds as was demonstrated by this show organized by the Pigeon Club “Rote Erde”, founded in 1952 in Dortmund.